Diesel-Rangierlokomotive LEW Henningsdorf V 60 D

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Die V 60 D mit der Fabriknummer 12637 steht exemplarisch für eine der erfolgreichsten Diesellokomotiven der Deutschen Reichsbahn. Gebaut im Jahr 1970 von LEW Hennigsdorf, gehört sie zur Baureihe V 60, die in der DDR für den mittelschweren Rangierdienst sowie leichte Streckenaufgaben konzipiert wurde. Über Jahrzehnte hinweg war sie in Bahnbetriebswerken, Industriebetrieben und auf Anschlussgleisen im gesamten Osten Deutschlands im Einsatz und ist auch heute noch in vielen Exemplaren betriebsfähig oder museal erhalten. Die angebotene Lokomotive ist derzeit abgestellt und nicht betriebsbereit. Ihre letzte Hauptuntersuchung wurde im Juli 2012 durchgeführt, der Revisionszeitraum endete im Juli 2022. Dennoch bietet diese V 60 D eine solide Substanz für eine Wiederinbetriebnahme oder als Ersatzteilspender für Betreiber vergleichbarer Baureihen. Der verbaute Caterpillar-12-Zylinder-Dieselmotor vom Typ 3412 leistet 465 kW, was ihr eine maximale Zugkraft von 198 kN verleiht – ideal für anspruchsvolle Rangieraufgaben. Der dieselmechanische Antrieb über das Getriebe vom Typ GSR12/5,2 aus der VEB Turbinenfabrik Dresden ist bewährt, zuverlässig und wartungsfreundlich. Mit einer Länge über Puffer von 10.880 mm, einem Dienstgewicht von 60 Tonnen und der Achsformel D‘ ist diese Lok besonders für Arbeiten auf engem Raum geeignet. Der kleinste befahrbare Gleisbogen beträgt 80 Meter. Der Radsatz besteht aus bereiften Speichenrädern, der Raddurchmesser beträgt 57 Millimeter. Die KE-GP-Bremsanlage bringt ein Bremsgewicht von 56 Tonnen mit sich. Für die Bedienung bietet der modernisierte Führerstand mit integriertem Fahr-Bremsschalter eine komfortable Arbeitsumgebung. Zugfunk und moderne Zugsicherungssysteme wie PZB oder LZB sind nicht vorhanden, jedoch ist eine Theimeg GA Funkfernsteuerung installiert, was den Rangierbetrieb erheblich erleichtert. Der technische Zustand erfordert eine Hauptuntersuchung sowie die Nachrüstung entnommener Kleinteile. Die DR-Baureihe V 60 wurde ab 1959 in mehr als 2.200 Exemplaren gefertigt und war über Jahrzehnte hinweg ein tragendes Element des Güter- und Rangierbetriebs der DDR. Viele dieser Maschinen wurden nach der Wende von der Deutschen Bahn AG übernommen, modernisiert und teilweise bis ins neue Jahrtausend hinein genutzt. Auch international fanden exportierte Lokomotiven dieser Baureihe vielfach Verwendung. Ihre langlebige Konstruktion und die robuste Technik machen sie bis heute zu einem gefragten Arbeitstier und zu einem beliebten Objekt für Restaurierungen und museale Erhaltung.